Sonntag, 12. Februar 2017

Shadowrun 5 - Kampagnenbericht 18



Letzte Woche habe ich für den Shadowrun-Abend etwas besonderes vorbereitet... ich fand im Netz ein Abenteuer namens Die Rache des Frosthexers 33 1/3, welches tatsächlich auf einem Uralt-Abenteuer für das erste deutschsprachige Fantasy-Rollenspiel Midgard basierte. Zufälligerweise war Midgard damals mein erstes eigenes Rollenspiel und das Originalabenteuer hab ich selbst besessen und damals auch geleitet. Die jetzt von uns gespielte Version wurde von einem Shadowrun-Fan storytechnisch und von den Regeln her an Shadowrun angepasst, der alte Tempel samt Inhalt aber eins zu eins aus dem alten Abenteuer übernommen.

Zum Spieleabend kamen nur zwei Spieler und daher waren auch nur die folgenden Charaktere anwesend:

-Dragonslayer (Elf, Magieradeptin)
-Ju Ju (Straßensamurai, zum ersten Mal dabei)

Die beiden wachten in einer ihnen unbekannten Höhle auf, ohne eine Erinnerung an den letzten Tag. Sie konnten sich gegenseitig auch nicht erkennen. Beide hatten feuchte Taucheranzüge aus Neopren an und ein klein wenig Ausrüstung dabei. Diese war bei beiden Charakteren identisch, bis auf ein großes Schwert, welches Ju Ju, eingewickelt in eine Schutzhülle, auf den Rücken geschnallt hatte. Ju Ju fand noch einen Datenchip, auf dem eine Nachricht abgespielt werden konnte. Diese beinhaltete die Aufforderung eines Mr. Johnson, den oder einen "Todesengel" zu finden.

Beide Runner wussten nicht, was das alles soll, oder wo sie sind. Sie machten sich miteinander bekannt und begannen, den seltsamen Dungeon, in dem sie sich anscheinend befanden, zu untersuchen, um den Ausgang zu finden. Der unbekannte Ort, an dem Dragonslayer und Ju Ju sich aufhielten entpuppte sich als eine Art altertümlicher Tempel. Überall befanden sich altgermanische Inschriften, die leider keiner der beiden entziffern konnte. Dragonslayer nahm eine starke Hintergrundstrahlung wahr, die das Zaubern erheblich erschwerte, aber schaffte es, einen Wassergeist zu rufen, der den Runenrn beim Erkunden helfen sollte.

In dem Komplex war es sehr feucht und das Wasser stand in einigen Räumen bis zu 1 Meter hoch. Neben einigen extrem (!) wertvollen Schmuckstücken und Kunstgegenständen, von denen ein paar Silberbarren mangels einer Tasche unter den Neoprenanzügen "verstaut" wurden (das muss sich echt komisch angefühlt haben...), fand man auch die Leiche eines verschütteten Menschen, der die gleiche Ausrüstung, wie die Runner bei sich trug (nur ohne Schwert). Dies erhärtete die Annahme, dass die Runner hier als eine Art Team unterwegs gewesen sein könnten...vielleicht auf einem Run! Man stieß desweiteren noch auf Zombies, einen schrecklichen Insektengeist und einen untoten Abt, der sich als schwarzer Schatten manifestierte (man überließ ihn dem Geist). Bei den Kämpfen mit den Geistern wurde Ju Ju relativ schwer verletzt, konnte aber sich gerade noch gut genug bewegen, um weiter zu ziehen. Dragonslayer versuchte während der ganzen Zeit über, so gut es ging vor Ju Ju zu verbergen, dass sie eine Magierin ist.

Die Runner kamen an einer alten Schmiede vorbei, an deren Wand ein Schwert aufgezeichnet war, welches sich als die gleiche Waffe herausstellte, die die Runner bei sich trugen. Sie hörten geisterhafte Stimmen, die sie anflehten, das angeblich verfluchte Schwert zu zerstören, um den Geistern ewigen Frieden zu verschaffen und nahmen ein magisches Schauspiel wahr, bei dem die Schmiede kurzzeitig zum Leben erwachte. Die Runner zählten eins und eins zusammen und kamen zu dem Schluss, dass es sich bei dem Schwert um den Todesengel handeln musste, den sie anscheinend finden sollten. In einer großen Halle stießen die Runner auf eine mit Wasser gefüllte Schlucht, in die Ju Ju versehentlich hineinfiel... dies war aber garnicht schlimm, denn so konnte er einen Riss in den Felswänden entdecken, durch den die Runner schwimmen konnten (vermutlich kamen sie von dort und ein anderer Ausgang war nicht zu entdecken).

Sie tauchten ca. 60 Meter nach oben an die Wasseroberfläche und sahen ein Boot, dessen Insassen gerade von einem Taucher-Einsatzteam angegriffen wurden. Die Runner tauchten vorsichtig näher heran und belauschten die Personen. Ein Mann aus dem Einsatzteam fragte ständig, wo das "Artefakt" sei und dass die Personen auf dem Boot es herausrücken sollen. Vermutlich meinten sie mit Artefakt den Todesengel, den die Charaktere bei sich trugen. Vielleicht waren die Personen auf dem Boot Mr. Johnson und seine Bodyguards... Die Charaktere wurden vom Einsatzteam entdeckt und es kam zu einem harten Nahkampf unter Wasser, den die Runner aber erfolgreich hinter sich bringen konnten. Dann kletterten sie ins Boot und es stellte sich heraus, dass es sich bei den im Boot befindlichen Personen tatsächlich um Johnson und seine Wachen handelte. Man begab sich so schnell es ging wieder an Land, wo die Charaktere das gesuchte Schwert übergaben, ihre Ausrüstung wiederbekamen und überaus großzügig für ihren Erfolg bezahlt wurden. Sie kamen auch zu dem Schluss, dass sie vermutlich einem Gedächtnisverlust-Zauber zum Opfer gefallen sind und daher keine Erinnerung an die Ereignisse vor dem Eintritt in den Raum hatten, in dem das Abenteuer begann.

Das war ein sehr oldschooliges Abenteuer und es war mir eine Freude, es (wieder) zu leiten.



Bis später!

Der Spielleiter

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