Wir spielen inzwischen ja seit einiger Zeit DSA 5 (Das System habe ich ja in einem der letzten Blogeinträge bereits kurz besprochen) und in Folgenden werde ich mal ein wenig auf unsere Kampagne eingehen.Wir spielen zur Zeit keine in sich geschlossene Geschichte, sondern eine offene Kampagne, in die ich sowohl vorgefertigte, als auch eigene Abenteuer einwebe, aber auch viel Raum für eigene Entscheidungen der Spieler lasse.
Die beiden Hauptcharaktere haben sich die Spieler ursprünglich aus den fertigen Archetypen im Grundregelwerk ausgesucht (wir wollten halt sofort losspielen), diese aber schon individuell weiterentwickelt und eigenen Vorlieben angepasst. Einer der Charaktere ist Ylwa, die Stammeskriegerin aus dem hohen Norden und Reomin, eine elfische Wildnisläuferin ist die zweite im Bunde. Die beiden haben unterschiedliche Gründe, weshalb sie fernab ihrer Heimatländer unterwegs sind und lernten sich auf ihren Reisen durch für beide fremde Ländereien (im Mittelreich) kennen. Seitdem ziehen sie von Stadt zu Stadt und von Abenteuer zu Abenteuer und haben schon einige Räuberbanden, Orks und Ungeheuer besiegt. Ihr letzter Auftrag führte sie nach Nostria, in dessen gleichnamiger Hauptstadt sie zur Zeit neue Fertigkeiten erlernen und sich auch neu für kommende Abenteuer ausrüsten. Die beiden Abenteurerinnen sind sehr verschieden: Ylwa ist eine herbe Barbarin, die leicht reizbar und immer für einen Kampf zu haben ist, während Reomin im Notfall zwar auch sehr gut mit dem Bogen umgehen kann, aber ansonsten eher weltabgewandt und still ist. Dennoch haben die beiden ein paar Gemeinsamkeiten - Sie sind beide Fremde in den von ihnen bereisten Ländern und außerdem verfügen beide ein hervorragendes Wissen über die Natur, Tiere und Überlebensstrategien in der Wildnis. Zudem finden sie die jeweils andere Kultur auch irgendwie interessant und inzwischen kann man wohl sagen, dass sie sich wirklich angefreundet haben.
Erst vor Kurzem sind sie in Havena einem Adeligen in Begleitung seines jungen Neffen begegnet. Dieser (der Neffe) händigte den Heldinnen einen Brief aus, den sie für ein kleines Entgeld nach Nostria bringen sollten. Adressiert war er an eine junge nostrianische Adelige. Es war wohl ein Liebesbrief. Die Übergabe des Briefes sollte der Onkel des Burschen nicht bemerken, aber er hat leider mitbekommen, dass der Junge mit den fremdländischen Abenteurerinnen geredet hat. Reomin und Ylwa ritten direkt los.
Auf dem Weg nach Nostria hörten sie während der Übernachtung in einem kleinen Weiler Gerüchte über einen angeblichen "Hort des Bösen", der sich jenseits des Weges im nahen Seenland zwischen dem Dorf und Nostra befinden sollte... Da sie aber keine genauen Informationen darüber herausfinden konnten, kümmerten die Gerüchte sie nicht weiter und sie setzten ihren Weg unbesorgt fort. Während der letzten Übernachtung, irgendwo in der Wildnis vor der Stadt Nostria, sahen Ylwa und Reomin in der Ferne eine Art alten Wachturm. Sie witterten Abenteuer und machten sich sofort auf den Weg dorthin, um ihn zu erkunden. Im Turm hatte sich eine Orkbande eingenistet. Es war klar: Die Orks mussten vertrieben werden und auf altbewährte Art machten die beiden Orkhasser Reomin und Ylwa dann gleich komplett Hackfleisch aus ihnen (So ein bisschen Hack- and Slay brauchen meine Spieler immer, damit sie sich gut fühlen... Ob das nun bedenklich ist oder nicht, sei mal dahingestellt...) Dann stießen die Heldinnen auf eine mit großen Steinen verbarrikadierte Tür hinter der sich eine Treppe nach unten befand... unter dem Turm war offenbar ein Dungeon! Unten trafen die beiden auf ein paar Gruftasseln (die mühselig erlegt wurden) und hinter einer weiteren versperrten Tür dann auf rastlose und aggressive humanoide Skelette, die in einem weiteren Kampf in Stücke geschlagen werden konnten... Ylwa und Reomin sind im Kampf inzwischen ein gutes Team, wie man sieht, aber dennoch wurde Ylwa relativ schwer verletzt. Nach einer ausgiebigen Rast in einem gesicherten Teil des Turmes und ein paar Heilzaubern von Reomin konnte es weitergehen. Es gab noch eine weitere mit schweren Steinen versperrte Tür im Dungeon und rundherum waren Warnungen in verschiedenen Sprachen an die Wand gemalt worden. Dennoch räumte Ylwa die Steine beiseite und zerstörte die Tür mit ihrer Streitaxt, was natürlich ziemlich laut war... Am Ende eines hinter der Tür liegenden Ganges begegneten Ylwa und Reomin dann einer tatsächlich bösen Kreatur, einem Sordul, der vermutlich vor langer Zeit beschworen, aber nicht mehr gebannt werden konnte. Er wurde in den Dungeon eingesperrt... (ob das überhaupt geht und das alles DSA-Hintergrundmäßig Sinn macht weiß ich nicht wirklich, aber ist ja auch total egal) Es folgte ein langer Kampf mit dem dämonischen Wesen und die Helden trugen einige Säureverbrennungen davon! Doch am Ende waren sie wie immer siegreich und verließen diesen Hort des Bösen so schnell wie möglich, um weiter nach Nostra zu reisen.
Auf dem Weg wurden sie von einem Reiter in Ritterrüstung eingeholt, der in Begleitung von zwei Gardisten offenbar den Heldinnen gefolgt war! Er entpuppte sich als der Onkel des adeligen Jünglings, den sie schon in Havena getroffen hatten. Er forderte den Brief seines Neffen von den Helden zurück und bot ihnen dafür auch Geld an. Nach einer hitzigen Diskussion übergaben sie ihm tatsächlich den Brief. Laut Aussage des Onkels, wäre es dem Neffen verboten, Kontakt zu der nostrianischen Adeligen aufzunehmen - eine Familienangelegenheit. Reomin und Ylwa sackten die Silbertaler ein und waren davon überzeugt, dass es für sie keine Rolle spielt, ob sie den Brief nun überbringen oder nicht. Für den Jüngling war dies warscheinlich eine eher ärgerliche Entscheidung.
Nun sind Reomin und Ylwa wie gesagt in Nostria, und warten auf ihr nächstes Abenteuer. Morgen spielen wir weiter, mal sehen, was die Stadt am Meer noch so für die Heldinnen zu bieten hat...
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