Sonntag, 26. August 2018

Angespielt: DSA 5 (Ein Oldschool-DSA-Spieler steigt um)

Nach der langen Sommerpause habe ich nun endlich wieder Zeit für den Sonntagsspieler-Blog und möchte heute direkt mit der Vorstellung der aktuellen Edition von Das Schwarze Auge (DSA) wieder einsteigen. Sicher ist den meisten Lesern dieses Spiel schon gut bekannt, aber trotzdem möchte ich ein bisschen was dazu erzählen. DSA begleitet mich schon seit meinem 12. Lebensjahr und meine ersten Rollenspiel-Erfahrungen hatte ich mit seiner 2. Edition. Daher ist es für mich interessant und aufregend, jetzt wieder zu DSA zurückzukehren.

Vor einiger Zeit habe ich hier im Blog ja über eine DSA 3 Kampagne berichtet, die wir zwischendurch mal über mehrere Wochen gespielt haben, nachdem ich von einem Freund viel altes Material dieser Edition bekommen hatte. Die Sessions gefielen allen Mitspeilern ziemlich gut und die Regeln waren durchaus noch spielbar und haben Spaß gemacht, wenn sie auch etwas altbacken wirkten. Aus Neugier habe ich mir nun ein paar Bücher der aktuellen fünften Edition von Deutschlands bekanntestem Rollenspiel zugelegt und wir sind zur Zeit dabei es auf Herz und Nieren zu prüfen. Meine ersten Eindrücke fasse ich hier jetzt mal zusammen. (Ich werde hier jetzt aber nicht groß auf die Hintergrundwelt Aventurien eigehen. DSA ist in Deutschland sehr bekannt und sollte dem Großteil der Leser ein Begriff sein, ansonsten schaut einfach mal bei Google).

Die wichtigsten Bücher (und die einzigen, die wirklich vorausgesetzt werden) sind das Grundregelwerk und der Aventurische Almanch (eine allgemeine Weltbeschreibung von Aventurien). Mit diesen Büchern ist es möglich, jedes erschienene Abenteuer der fünften Edition zu spielen. Wenn man eigene Abenteuer entwerfen möchte, oder das Spiel um Sonderregeln, mehr Kreaturen oder detailliertere Beschreibungen einzelner Landstriche bereichern will, hat man die Möglichkeit eine große Auswahl an weiteren Büchern hinzuzuziehen. Es gibt Erweiterungsbücher über Magie, mehrere Ausrüstungsbücher und Bestiarien, Kompendien mit haufenweise Detailregeln in mehreren Stufen, Regionalspielhilfen mit dazugehörigen Extra-Ausrüstungsbüchern, Kartensets als Spielhilfen usw... Nötig sind diese Bücher aber nicht zwingend, da man wie gesagt nur mit den beiden Grundbüchern schon einiges machen kann.

Die beiden Grundbücher enthalten wie gesagt eigentlich alles, was wichtig ist, aber da ich eigene Abenteuer entwerfen und ein paar mehr Optionen zur Auswahl haben möchte, habe ich mir nun folgende Bücher gekauft:

-Das Grundregelwerk (ist klar)

-Aventurischer Almanach (schöne Weltbeschreibung, einige essentielle Gegnerwerte)

-Aventurische Magie 1 (da im GRW zwar ein ordentlicher Grundstock, aber dennoch nur eine eingeschränkte Auswahl an Zaubern und magischen Professionen zu finden ist)

-Aventurisches Bestiarium 1 + 2 (um eine große Auswahl an Kreaturen mit dazugehörigen Spielwerten an der Hand zu haben)

Mit diesen Büchern fahren wir bisher ganz gut und man kann meinem Eindruck nach eine lange Zeit Spaß mit DSA 5 haben, ohne weitere Bände zu besitzen.

Im Vergleich zu den alten DSA 3-Regeln (die 4. Edition habe ich nie gespielt) hat sich inzwischen einiges verändert, aber dennoch ist das Spiel noch als DSA für mich erkennbar, denn alle klassischen Elemente sind weiterhin in den Regeln präsent: Talentproben mit 3W20, Attacke und Parade, typische Zauber und Waffen und alles, was man von DSA kennt und erwartet ist enthalten. Allerdings wurde das Ganze mit vielen neuen Möglichkeiten und Zusatzregeln, sowie Elementen anderer moderner Rollenspiele angereichert, um DSA auf ein neues Level zu heben. Zudem sind alle  Bücher der neuen Edition optisch sehr ansprechend und übersichtlich gestaltet. Es ist eine wahre Freude in diesen vollfarbigen Regel- und Setting-Fundgruben zu schmökern.

In den Regeln gibt es neben den bekannten Attributen (Stärke, Fingerfertigkeit, Gewandtheit usw...) und Talenten nun Schicksalspunkte, die einen Spieler bei Proben Würfelwürfe wiederholen lassen, es gibt Vor- und Nachteile für Charaktere (wie bei z.B. Shadowrun oder auch modernen D&D-Editionen) und viele Sonderfertigkeiten für den Kampf und Magieanwender. Im Gegensatz zu DSA 3 ist das neue Regelwerk also ziemlich komplex, aber dennoch gut spielbar. Die Möglichkeit, die Grundregeln bei Bedarf durch sogenannte Fokusregeln (die in Erweiterungsbüchern zu finden sind) zu erweitern ist reizvoll, aber ich finde es auch gut, dass dies ein freiwilliges Angebot ist. Das Grundregelwerk an sich ist für unsere Belange ausreichend und komplex genug. Es bildet Charaktere und Situationen in einem schon wesentlich höheren Detailgrad ab, als DSA 3. Dennoch findet man sich als Spieler der alten Editionen ganz gut zurecht, denn vieles ist im Grunde gleich geblieben, nur eben mit viel mehr Möglichkeiten. Allein die Charaktererschaffung mit der Möglichkeit aus sehr vielen Kulturen und Professionen zu wählen und mit Punkten seine Spielwerte zu kaufen ist ein großer Fortschritt gegenüber den alten Regeln, in denen man die Attribute auswürfeln musste und dann einen Archetypen wählte, bei dem eigentlich schon das meiste vorgegeben war.

Bisher spielten wir 2 Abenteuer mit den neuen Regeln und es lief erstaunlich gut. Da viele Mechaniken (Proben, Atacke und Parade) nicht groß anders ablaufen als früher, fanden wir uns schnell in das System ein und hatten viel Spaß beim Entdecken und Ausprobieren der neu hinzugekommenen Regeln und Optionen. Die Charaktererschafung dauert natürlich jetzt länger, aber geht durch das Kaufsystem mit vorgebenen Paketen für Kultur und Profession trotzdem schneller vonstatten, als z.B. bei Shadowrun. Auch die spielfertigen im Grundregelwerk enthaltenen Archetypen finde ich gut gelungen und mit ihnen kann man sofort drauflos spielen.

Alles in allem hat sich der Einstieg in DSA 5 für uns gelohnt. Die erwähnten Bücher geben uns alles, was wir für viele Abenteuer in Aventurien benötigen, und das in einer bisher für DSA ungewohnt guten und sehr professionellen Aufmachung. Sicher werden wir vielleicht noch das ein- oder andere Buch dazuholen, wenn sich bestimmte Schwerpunkte ergeben, die wir vielleicht mit unserer Gruppe in den Fokus nehmen möchten, aber ich denke vorerst sind wir gut ausgestattet.

Über unsere kommenden Abenteuer werde ich zukünftig hier immer mal was schreiben. Bis bald!

Der Spielleiter

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