Sonntag, 22. Januar 2017

Shadowrun 5 - Kampagnenbericht 17



Bei den letzten beiden Shadowrun-Sitzungen spielten wir das zweite Abenteuer aus dem Band Mission London. Aus verschiedenen Gründen (unzureichende Beschreibungen im Buch, mangelhaftes (!) Railroading (!!), ungenügende Vorbereitung und nicht so gutes Spielleiten allgemein) verlief das Spielen des Runs eher schlecht, als recht, aber dennoch schafften wir es, das Abenteuer durchzuziehen.

Mit dabei waren bei dem Run:

- Dragonslayer (Elf, Magieradeptin)
-Kabuki Kasai (Investigativjournalistin, Technomancerin)
-M.J. (Elf, Unterhändlerin)
-Mr. Hauneburg (Zwerg, Decker, Verschwörungstheoretiker)
-Kaa (kleptomanischer Pixie-Magier)

Die Runner erhielten von einem Art Johnson (der in einem früheren Run bereits als Johnson auftauchte, aber die Gruppenzusammensetzung war völlig anders, daher kannte ihn ausser Dragonslayer keiner der Runner) den Auftrag, einen verschollenen Datenkurier zu finden und an Jonhson zu übergeben. Sie erhielten als Ausgangspunkt für ihre Ermittlungen ein Dokument, mit einer Kurzbeschreibung der Person und 4 möglichen Aufenthaltsorten (eine Wohnung und ein paar Bars und Läden in London). Beim abklappern der Locations fand man heraus, dass die gesuchte Person vor kurzem eine Spur der Zerstörung hinterließ, da sie anscheinend völlig durchgedreht ist. Eine von Mr. Hauneburg installierte Gesichtserkennungssoftware im Kameranetz der öffentlichen Verkehrsmittel brachte leider nur recht uneindeutige Ergebnisse.

In den Locations trafen die Runner auf einige interessante Personen. Eine schöne, unbekannte Frau machte den Runnern ein Gegenangebot und bot ihnen mehr Geld als Mr. Johnson an, wenn sie die gesuchte Person nicht an ihn, sondern an sie übergeben würden. Da die Runner sie für eine Konzernmitarbeiterin hielten und Mr. Johnson z.T. sympathischer fanden, lehnten sie ihr Angebot ab. Auch ein weiteres Gegenangebot eines später auftauchenden Mannes, der ihnen für die Auslieferung der Zielperson an ihn zwar weniger Kohle, aber dafür exklusive Kontakte beim britischen Geheimdienst anbot, lehnten sie ab. Mit der Regierung wollten die Runner erst recht nichts zu tun haben! Dennoch erhielten sie wichtige Informationen bei den Gesprächen. Die Zielperson, ein Mann namens Jacky Jones, war offenbar nicht nur ein Datenkurier, sondern transportierte instabile Nano-Prototypen in einem speziellen Behälter innerhalb seines Körpers. Zudem war er Simsinn-Abhängig. Leute, die ihn kannten, wunderten sich zudem sehr über sein plötzliches seltsames Verhalten und es ging das Gerücht, der Mann könne sich das KFS-Virus eingefangen haben...

Die Runner trafen bereits vor diesen Gesprächen auch auf eine sympathische Magierin, die ihnen Hilfe bei der Suche nach Jacky Jones Aufenthaltsort zusicherte. Mit ihr trafen sie sich im Rose and Thistle, einer der anfangs besuchten Locations wieder und sie führte die Runner zu ihrer Wohnung in der Nachbarschaft. Dort vollführte sie mit der geistigen Unterstützung einiger der Runner ein magisches Ritual, bei dem ihr der Aufenthaltsort von Jacky Jones mitgeteilt wurde. Er befand sich in der Lamberth Containment Zone, mitten in einer alten und verfallenen Grundschule.

Die Runner machten sich auf den Weg dorthin und stellten fest, das das Gebäude nicht leerstand, sondern von irgendwelchen Radikalos besetzt war. Draussen waren 6 Wachen zu sehen und auch einige Kommlinksignale waren im Inneren des Gebäudes ortbar. Doch für die Charaktere kam es nicht zum Kampf, denn das Glück warf auf ihrer Seite, als plötzlich ein Lieferwagen vor dem Haus anhielt, aus dem ein Einsatzteam sprang, welches sofort das Feuer auf die Wachen eröffnete. Kurze Zeit später kam ein weiterer Wagen mit noch einem anderen Einsatzteam, welches das Feuer auf beide Gruppen eröffnete! Die Runner wussten sofort bescheid: Nicht nur sie sondern auch die Damen und Herren der Regierung und der Konzerne waren ja auf der Suche nach Jacky Jones! Die Kampfteams kamen höchstwarscheinlich von ihnen! Während also eine rieseige Schießerei vor dem Haus entbrannte, nutzten das Team die Gelegenheit, über den Zaun zu klettern (oder zu fliegen, wie Kaa) und in das Gebäude einzudringen. Drinnen stießen sie auf den total verwirrten Jacky Jones, der sehr ramponiert aussah und sein Geist offenbar von einer anderen Persönlichkeit, vermutlich aus einem SimSinn-Trideo, dominiert wurde (er war erst Ozzie Osbourne, später dann ein Ritter aus einer Fantasy-Serie). Man überzeugte ihn durch Überredungskunst, mit den Runnern mitzugehen und ins Auto zu steigen. Während dieser Ereignisse näherte sich die Schießerei vor dem Haus schon dem Ende und es waren schließlich nurnoch 3 Kämpfer eines der Teams am Leben. Diese machten sich gerade auf den Weg ins Gebäude, als die Runner sich mit Jacky Jones schon auf der anderen Seite des Hauses davonstiehlten. Sie riefen Johnson an, trafen sich mit ihm am Wembley Stadion, übergaben ihm Jones und kassierten die vereinbarten 15.000 Nuyen pro Person.

Da wir uns zu Beginn des Abends mit allen Spielern geeinigt hatten, ab sofort die doppelte Menge Karma pro Run zu verteilen (damit der Aufstieg der Charaktere nicht Jahre dauert), bekam jeder Charakter 12 Karmapunkte.

Dies war nun schon das zweite Abenteuer aus dem Band Mission London, welches nicht ganz rund lief und auch storytechnisch zum Teil nicht ganz überzeugt hat. Ein Run ist ja in diesem Buch jetzt noch übrig und ich hoffe, dass wenigstens der besser spielbar sein wird. Im großen und ganzen muss ich sagen, dass uns die 2 Abenteuerbände zu Chicago wesentlich besser gefallen haben. Die Abenteuer waren in sich stimmiger, besser leitbar und durch die immer wiederkehrenden NSCs entwickelte sich auch ein echtes Kampagnenfeeling. Dies schafte der London-Band bisher nicht!

Heute ist wieder Shadowrun-Abend..ich bin mir noch unsicher, ob wir heute das letzte Abenteuer aus dem London-Band spielen, oder ob ich einen lockeren, eigenkreierten Run einwerfe...lasst euch überraschen!

Der Spielleiter

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen