Seit ich
mit 11 Jahren in einer Computerspielezeitschrift einen Artikel über
Pen&Paper-Rollenspiele gelesen hatte und durch altehrwürdige
Fantasy-Brettspiele, wie Talisman und Heroquest, "angefixt" worden war,
bin ich ein Fan und Sammler (aber leider nicht immer auch Spieler)
diverser Rollenspiel-Systeme gewesen. Meine ersten Erfahrungen sammelte
ich mit 12 Jahren bei den Pfadfindern...in einer Gruppenstunde brachte
unser Sippenführer zu meiner schieren Begeisterung ein DSA-Basisset der
2. Edition mit und wir durften uns Charaktere machen, die dann in der
darauf folgenden Gruppenstunde in ein unheimliches Verlies, irgendwo in
Aventurien geschickt wurden. Das Abenteuer wurde nie zuende gespielt,
aber meine Begeisterung war voll entfacht, weshalb ich mir das Basis-Set
zum Geburtstag wünschte und glücklicherweise auch bekam. Von meinem
spärlichen Taschengeld und durch weitere Weihnachts- und
Geburtstagswünsche, erwarb ich mir in Folge viele weitere DSA-Kästen und
Abenteuer. Ab und zu spielte ich dann auch mit Freunden ein paar
Runden. Irgendwann war ich mit meinem Vater in Hamburg unterwegs und
kaufte mir im Virgin Megastore, der über eine Rollenspiel-Abteilung
verfügte (!!!!), das AD&D 2nd Edition Spielleiterhandbuch. Ich
dachte, es würde die grundlegenden Spielregeln enthalten, aber da lag
ich falsch..ich hätte mir eher das Spielerhandbuch kaufen müssen (was es
dort aber nicht mehr gab). Das SL-Handbuch war zwar superinteressant
und enthielt auch Infos, die für andere Fantasy-Systeme genutzt werden
konnten, aber war dennoch als eigenes Spiel für mich erstmal
unbrauchbar. Bis ich das dazu passende Spielerhandbuch in einem
Itzehoer Buchladen fand, vergingen 2-3 Jahre. In dieser Zeit kaufte ich
mir das Grundregel-Set (auch ein Kasten, wie damals bei deutschen
Rollenspielen üblich) des Fantasy-Systems "Midgard". Dies Spiel gilt als
das erste deutschsprachige Rollenspiel, welches aber nie so erfolgreich
wurde wie DSA. Ich fand das System aber im positiven Sinne komplexer und viel besser und auch die Welt gefiel mir ganz gut. Das war, bevor DSA zu
einem ultrakomplexen Regelmonster wurde, bzw. da fing es gerade an,
schlimmer zu werden... Midgard spielte ich mit ein, zwei Freunden sehr
regelmäßig und oft. Dann irgendwann begann die Zeit, in der ich mir alle
möglichen Regelbücher verschiedenster Systeme kaufte. Vieles davon
spielte ich aber nie. Vielmehr nutze ich die Regeln und Settings als
Inspirationsquelle für eigene Rollenspielexperimente. Ein
selbstgeschriebenes Spiel, namens "Slayer" wurde dann auch von uns ganz
oft bei den Pfadfindern gespielt (diesmal in meiner eigenen Gruppe,
deren Sippenführer ich selber war..)
Ich hatte ne Menge Kram
angesammelt: Regelbücher von Paranoia, Mechkrieger, In Nomine Satanis,
Cthulhu, Starwars, Rifts, usw, usw, standen in meinem Regal. Viele davon
hab ich irdendwann wieder veräußert, weil sie einfach nie gespielt
wurden. Was dann irgendwann aber sehr lange gespielt wurde, waren ab und
zu Shadowrun (2nd. Edition) und vor allem AD&D 2nd Edition, nachdem
ich alle Grundregelbücher beisammen hatte. Wir spielten eine epische
Langzeitkampagne in einer selbsterdachten Hintergrundwelt. Ähnlich wie heute spielten
wir jeden Sonntag. Das war für mich sowas wie eine goldene Zeit, denn
nie zuvor hatte ich so lange durchgehend regelmäßig gespielt. Nachdem
diese Runde aber dann irgendwann einging, lief im Bereich Rollenspiel
bei mir laaange Zeit nichts mehr.
Erst, nachdem ich nach Berlin gezogen
war, ergab sich, ich glaube 2007 oder 2008, eine Gelegenheit, D&D
4th Edition mit einer kleinen Runde zu spielen, was wir auch eine zeitlang durchgezogen haben. Ich fand das System aber ehrlichgesagt blöd... die Runde
löste sich auf und seit vorletzten Jahr gibt es nun eeendlich die
"Sonntagsspieler"-Runde, mit der ich so regelmäßig und oft
spiele,wie damals in unserer AD&D-Runde. Inzwischen haben wir warscheinlich sogar wesentlich mehr gespielt. Bisher haben wir ausführlich Traveller und
Shadowrun 5 gespielt (und ab und zu Cthulhu). So wie es aussieht, haben
wir in Shadowrun 5 ein Spiel gefunden, mit dem jeder zufrieden ist und
bei dem wir noch lange Zeit bleiben werden. Ich danke allen regelmäßigen Teilnehmern fürs Mitspielen!
So, das war in Kürze meine Rollenspiel-Historie...wie waren
eure ersten Erfahrungen mit Pen & Paper? Ich bin interessiert an
euren Geschichten...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen