Demnächst auf unserem Spieletisch: Die neueste Edition von Paranoia, dem kultigen Rollenspiel, das in einer (ziemlich lustigen) Dystopie spielt. Die erste Edition dieses Spiels erschien bereits Mitte der 80er-Jahre, somit gehört Paranoia schon zu den echten Rollenspiel-Klassikern. In einer modernisierten, geupdateten Version hat Ulisses-Spiele nun die neueste Edition dieses legendären Systems in deutscher Sprache herausgebracht. Da musste ich zuschlagen, denn ich bin schon seit Mitte der 90er großer Paranoia-Fan (damals war ich in Besitz der 2. Edition, hab sie aber nur ein paarmal gespielt).
Paranoia spielt im sogenannten Alpha-Komplex, irgendwann in der Zukunft und vermutlich nach einer schlimmen Katastrophe.
Der Alpha-Komplex ist ein riesiges, vermutlich unterirdisches Gebiet, in dem die gesamte Menschheit untergebracht ist und der von einem quasi allmächtigen Computer beherrscht wird, der überall seine Augen und Ohren hat. Die Spieler verkörpern sogenannte Troubleshooter, die im Auftrag des Computers alle möglichen Missionen erfüllen müssen. Jeder Bewohner des Komplexes ist ein Klon, auch die Charaktere gibt es jeweils sechs mal, was auch seinen Sinn hat, denn bis ein Troubleshooter stirbt, vergeht meist nicht viel Zeit...
Der Alpha-Komplex ist ein riesiges, vermutlich unterirdisches Gebiet, in dem die gesamte Menschheit untergebracht ist und der von einem quasi allmächtigen Computer beherrscht wird, der überall seine Augen und Ohren hat. Die Spieler verkörpern sogenannte Troubleshooter, die im Auftrag des Computers alle möglichen Missionen erfüllen müssen. Jeder Bewohner des Komplexes ist ein Klon, auch die Charaktere gibt es jeweils sechs mal, was auch seinen Sinn hat, denn bis ein Troubleshooter stirbt, vergeht meist nicht viel Zeit...
Der Alpha-Komplex ist schon alt und fällt langsam auseinander, vieles funktioniert nicht mehr richtig und überall gibt es Störungen. Der Computer hält sich daran aber nicht selbst für schuldig, sondern verortet die Bedrohung bei seinen Erzfeinden: Menschen mit Mutantenkräften und Mitgliedern von Geheimgesellschaften, kurz Terroristen! Die Troubleshooter müssen dieser Bedrohung nachgehen und solche Terroristen melden oder terminieren. Die Sache hat aber einen Haken: Sie sind in den meisten Fällen insgeheim selbst Mutanten UND gehören einer Geheimgesellschaft an! Über kurz oder lang führt das dazu, dass sie sich gegenseitig misstrauen und gegeneinander agieren und die ihnen aufgetragenen (meist völlig bescheuerten und unmöglich zu lösenden) Missionen enden im totalen Chaos. Dennoch müssen die Troubleshooter versuchen , irgendwie erfolgreich zu sein, um in der Stufenleiter des Sicherheitsbefugnis-Systems im Alpha-Komplex aufsteigen zu können.
Die neue Edition funktioniert wie ein normales Rollenspiel mit Würfelproben, aber es liegen der Box eine ganze Menge Aktions-, Ausrüstungs-, Mutantenkräfte- und andere Karten bei, die man an die Spieler verteilt und die sie im Kampf oder verschiedenen anderen Situationen ausspielen können. Das ist eine interessante und lustige Mechanik und die Spieler werden auf vielen Karten dazu angeregt, selbst kreative Lösungen zu finden und Szenen zu beschreiben, was dem Spiel unterhaltsame Wendungen geben kann.
Das Set besteht aus einem Spieler- und einem Spielleiterhandbuch, einem Guide für den Alpha-Komplex für frische Klone und einem Abenteuerbuch. Zudem sind die erwähnten Karten, ein Satz Würfel (inkl. 2 Computerwürfel) und wiederbeschreibbare Charakterformulare in der Box enthalten. Einige Erweiterungen für die Kartensätze, sowie ein paar vorhefertigte Abenteuer sind auch schon auf Deutsch erhältlich.
Die neue Edition verfügt über einige Unterschiede zu älteren Editionen, zb. die Kartenspiel-Mechanik und kleine Neuinterpretationen des Settings, die dem Spiel ein moderneres Feeling geben, während ältere Editionen eher wie ein traditionelleres Rollenspiel in Buchform daherkamen. Mir gefällt die neue Box aber rundum gut, ich musste beim Lesen der Regeln oft lachen und die Karten finde ich sowieso toll! Paranoia wirkt in dieser Version wie eine Mischung aus einem herkömmlichen Rollenspiel und Munchkin. Der Humor ist teilweise recht albern, auch irgendwie Munchkin-mäßig, oder irgendwo auf Mad-Heft-Niveau, das gefällt mir aber auch ganz gut.
Ein nettes System für Zwischendurch, mit dem man mal gemeinsam so richtig schön Scheisse erzählen kann und das durch die Karten und minimalistischen Regeln auch gut für Rollenspielanfänger, sowie Brett- und Kartenspiel-Fans geeignet ist, die mal etwas anderes ausprobieren wollen.
Ich freu mich sehr auf die kommenden Runden!