Samstag, 6. Februar 2016

Meine Rollenspiel-Geschichte, Teil 2: Spielsysteme

Seit ich mit 11 Jahren in einer Computerspielezeitschrift einen Artikel über Pen&Paper-Rollenspiele gelesen hatte und durch altehrwürdige Fantasy-Brettspiele, wie Talisman und Heroquest, "angefixt" worden war, bin ich ein Fan und Sammler (aber leider nicht immer auch Spieler) diverser Rollenspiel-Systeme gewesen. Meine ersten Erfahrungen sammelte ich mit 12 Jahren bei den Pfadfindern...in einer Gruppenstunde brachte unser Sippenführer zu meiner schieren Begeisterung ein DSA-Basisset der 2. Edition mit und wir durften uns Charaktere machen, die dann in der darauf folgenden Gruppenstunde in ein unheimliches Verlies, irgendwo in Aventurien geschickt wurden. Das Abenteuer wurde nie zuende gespielt, aber meine Begeisterung war voll entfacht, weshalb ich mir das Basis-Set zum Geburtstag wünschte und glücklicherweise auch bekam. Von meinem spärlichen Taschengeld und durch weitere Weihnachts- und Geburtstagswünsche, erwarb ich mir in Folge viele weitere DSA-Kästen und Abenteuer. Ab und zu spielte ich dann auch mit Freunden ein paar Runden. Irgendwann war ich mit meinem Vater in Hamburg unterwegs und kaufte mir im Virgin Megastore, der über eine Rollenspiel-Abteilung verfügte (!!!!), das AD&D 2nd Edition Spielleiterhandbuch. Ich dachte, es würde die grundlegenden Spielregeln enthalten, aber da lag ich falsch..ich hätte mir eher das Spielerhandbuch kaufen müssen (was es dort aber nicht mehr gab). Das SL-Handbuch war zwar superinteressant und enthielt auch Infos, die für andere Fantasy-Systeme genutzt werden konnten, aber war dennoch als eigenes Spiel für mich erstmal unbrauchbar. Bis ich das dazu passende Spielerhandbuch in einem Itzehoer Buchladen fand, vergingen 2-3 Jahre. In dieser Zeit kaufte ich mir das Grundregel-Set (auch ein Kasten, wie damals bei deutschen Rollenspielen üblich) des Fantasy-Systems "Midgard". Dies Spiel gilt als das erste deutschsprachige Rollenspiel, welches aber nie so erfolgreich wurde wie DSA. Ich fand das System aber im positiven Sinne komplexer und viel besser und auch die Welt gefiel mir ganz gut. Das war, bevor DSA zu einem ultrakomplexen Regelmonster wurde, bzw. da fing es gerade an, schlimmer zu werden...  Midgard spielte ich mit ein, zwei Freunden sehr regelmäßig und oft. Dann irgendwann begann die Zeit, in der ich mir alle möglichen Regelbücher verschiedenster Systeme kaufte. Vieles davon spielte ich aber nie. Vielmehr nutze ich die Regeln und Settings als Inspirationsquelle für eigene Rollenspielexperimente. Ein selbstgeschriebenes Spiel, namens "Slayer" wurde dann auch von uns ganz oft bei den Pfadfindern gespielt (diesmal in meiner eigenen Gruppe, deren Sippenführer ich selber war..)

Ich hatte ne Menge Kram angesammelt: Regelbücher von Paranoia, Mechkrieger, In Nomine Satanis, Cthulhu, Starwars, Rifts, usw, usw, standen in meinem Regal. Viele davon hab ich irdendwann wieder veräußert, weil sie einfach nie gespielt wurden. Was dann irgendwann aber sehr lange gespielt wurde, waren ab und zu Shadowrun (2nd. Edition) und vor allem AD&D 2nd Edition, nachdem ich alle Grundregelbücher beisammen hatte. Wir spielten eine epische Langzeitkampagne in einer selbsterdachten Hintergrundwelt. Ähnlich wie heute spielten wir jeden Sonntag. Das war für mich sowas wie eine goldene Zeit, denn nie zuvor hatte ich so lange durchgehend regelmäßig gespielt. Nachdem diese Runde aber dann irgendwann einging, lief im Bereich Rollenspiel bei mir laaange Zeit nichts mehr.
Erst, nachdem ich nach Berlin gezogen war, ergab sich, ich glaube 2007 oder 2008, eine Gelegenheit, D&D 4th Edition mit einer kleinen Runde zu spielen, was wir auch eine zeitlang durchgezogen haben. Ich fand das System aber ehrlichgesagt blöd... die Runde löste sich auf und seit vorletzten Jahr gibt es nun eeendlich die "Sonntagsspieler"-Runde, mit der ich so regelmäßig und oft spiele,wie damals in unserer AD&D-Runde. Inzwischen haben wir warscheinlich sogar wesentlich mehr gespielt. Bisher haben wir ausführlich Traveller und Shadowrun 5 gespielt (und ab und zu Cthulhu). So wie es aussieht, haben wir in Shadowrun 5 ein Spiel gefunden, mit dem jeder zufrieden ist und bei dem wir noch lange Zeit bleiben werden. Ich danke allen regelmäßigen Teilnehmern fürs Mitspielen!

So, das war in Kürze meine Rollenspiel-Historie...wie waren eure ersten Erfahrungen mit Pen & Paper? Ich bin interessiert an euren Geschichten...

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