Dienstag, 20. März 2018

Angespielt: Magic the Gathering TCG

Das Trading-Card-Game Magic: The Gathering von Wizards of the Coast gibt es bereits seit 1993 und seitdem habe ich auch verfolgen können, wie zum einen immer mehr Sammelkarten- und Deckbuilding-Spiele aus der Erde geschossen sind und zum anderen, wie diese Art des Spielens und Sammelns sozusagen zum Mainstream in Sachen "Fantasy-Spiel" (im weitesten Sinne) geworden ist. In Spieleläden tummeln sich meist eine Menge junger Leute, die Sammelkarten für die unterschiedlichsten Spielsysteme kaufen, tauschen und nicht zuletzt auch spielen. An mir ist dieser Hype, obwohl ich seit weit über 20 Jahren begeisterter Spieler aller Arten von Abenteuerspielen bin, bisher ziemlich spurlos vorbeigegangen (Bis auf eine kurze Runde als Mitspieler beim Star Trek-Sammelkartenspiel, welches ich aber  damals als zu kompliziert empfand.). Vor kurzem hatte ich nun die Gelegenheit, Magic zwei mal anzuspielen und darüber möchte ich heute berichten.

Bei Magic "verkörpert" jeder der zwei Spieler einer Runde einen mächtigen Magier, der versucht, durch geschickt gespielte Kreaturen, Zauber und Spezialkräfte seinen Gegner zu besiegen. Es ist also eine Art Duell mit Karten. Diese sind schön gestaltet, oft mit ein wenig Fluff-Text und allerlei Zahlen und Symbolen übersät. Dies sind die Spielwerte der jeweiligen Kreatur, bzw. des Zaubers, oder des Ereignisses, welches durch die Karte repräsentiert wird. Ich kann nur über das Spielen dieses legendären Kartenspiels schreiben, nicht über den Sammelaspekt und das Deckbuilding. Ich spielte 2 Runden mit bereits zusammengestellten Decks unterschiedlicher Editionen  (bei Magic sammelt man Booster-Packs mit einigen Karten, aus denen man sich dann seinen fertigen Spielstapel, das eben erwähnte Deck, thematisch zusammensammelt, oder/und man kauft fertig zusammengestellte Starter-Decks). Das Zusammenstellen dieser Decks scheint einen eigenen und vom Spiel selbst relativ losgelösten Aspekt zu besitzen, denn ich höre immer wieder von Leuten, die ganze Abende mit dem Deckbuilding und dem Tauschen von Karten verbringen, aber eher selten wirklich spielen.

Ich muss sagen, dass mir das Spiel an sich allerdings wirklich Spaß gemacht hat. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten wegen der Vielzahl an Regeln und Sonderfällen der Regeln, fand ich recht gut ins Spiel rein. Dennoch hätte ich es ohne Hilfe meiner erfahrenen Mitspielerin nicht geschafft, sofort loszuspielen. Auch meine Erfahrung mit anderen Karten- und Brett-Abenteuerspielen konnte dabei helfen, mich in Magic einzufinden. Dies würde ich aber nicht wirklich als Nachteil werten. Schließlich sind die meisten Spiele, die ich hier vorstelle relativ regelintensiv und irgendwie macht das ja auch den Reiz mancher Spielsysteme aus. Da muss man halt durch. Im Nachhinein empfand ich die Regeln auch als gut durchdacht, mit viel Raum für individuelle Taktiken.

Das Spiel läuft rundenbasiert ab und in seinem Zug kann ein Spieler mit Geländekarten, die er von der Hand auf den Tisch spielt Manapunkte erzeugen. Mit diesen kann er dann Zauber-, Kreaturen- und sonstige Karten von seiner Hand "kaufen" und ins Spiel bringen, um den Gegner, bzw. seine gespielten Kreaturen anzugreifen, oder zu verzaubern. Jeder Magier verfügt über eine bestimmte Anzahl an Trefferpunkten, die während des Spiels stets in Bewegung ist. Sind sie bei null angelangt, hat man das Spiel verloren.

Nachdem ich die grundliegenden Mechanismen des Spiels verstanden hatte, haben mir unsere Duelle dann auch echt gut gefallen! Ich habe sogar in beiden Fällen und mit ganz unterschiedlichen Decks direkt gewonnen!! Schönes Spiel, dieses Magic, wenn auch etwas schwierig für Neulinge. Aber mit der Hilfe von erfahrenen und geduldigen Spielern ist das Spielprinzip innerhalb der ersten Runden dann weitgehend durchschaut und alles läuft, bis auf ein paar Sonderfälle, bei denen man nachschlagen muss, recht flüssig.



Samstag, 17. März 2018

Angespielt: Mansions of Madness (1st Edition)

Zur Zeit spiele ich wieder verstärkt Brett- und Kartenspiele und über ein paar (Battletech, Munchkin...) hab ich hier im Blog auch schon mal berichtet. In den kommenden Wochen wird die Serie von Spielevorstellungen weitergehen, denn ich habe nicht nur meine eigene Brettspielsamlung mal wieder ausgemistet und aufgerüstet, sondern teste gerade auch recht oft andere schöne Spiele aus, die ich noch nicht kannte.

Gestern habe ich zum Beipiel das Vergnügen gehabt, bei einer Runde Mansions of Madness (von Fantasy Flight Games) mitspielen zu können und ich muss sagen, es hat mir sehr viel Spaß gemacht! Daher hier eine kurze Zusammenfassung des Spiels:

Es handelt sich bei Mansions of Madness um ein kooperatives Dungeon-Crawler-Brettspiel. Frühere Vertreter dieses Genres waren zum Beispiel Dungeonquest, Heroquest, oder alte Dungeons&Dragons-Brettspiele. Bei Mansions of Madness wird der Dungeon durch eine unheimliche Villa in den 20er-Jahren ersetzt, in der man mysteriösen cthulhoiden Geheimnissen nachjagt, die Räume erkundet und allerlei Kultisten, Zombies und unaussprechlichen Wesen begegnet. Ein typisch H.P. Lovecraft-artiges Setting also.

Das Spiel wird von einem Keeper geleitet, dessen Spielzug etwas anders funktioniert, als der der Spieler, die unterschiedliche Investigatoren verkörpern (dessen Charakterwerte denen aus Pen- and Paper-Rollenspielen ähneln). Der Keeper bewegt während seiner Handlungsphasen alle Gegner auf dem, übrigens sehr schön gestalteten, Spielfeld und hält anhand von vorgelesenen Passagen aus dem Regelheft und besonderer Karten, die zu bestimmten Zeitpunkten gezogen werden, die Geschichte am Laufen. Im Regelheft sind verschiedene Szenarien mit unterschiedlichem Aufbau und Missionszielen enthalten. Während ihres Zuges können die Spieler der Investigatoren sich in neue Räume bewegen, diese erforschen (dann müssen auch bestimmte Karten aufgedeckt werden), Kämpfen und jeder Charakter verfügt über bestimmte Sonderfähigkeiten und Gegenstände, die ihm Vorteile in bestimmten Situationen verschaffen. Der Fluff-Text, den der Keeper den Spielern immer wieder vorliest, sorgt für Spannung und lässt die Spieler tatsächlich an einer kleinen Geschichte teilhaben, die durch einige Zufallselemente und die verschiedenen Szenarien aber jedes mal anders ist.

Über den Plot des von uns gespielten Szenarios will ich nicht viel verraten, denn die grundliegenden Geschichten sind natürlich vorgegeben und ich glaube, es macht sicher mehr Spaß, diese dann einfach beim Spielen zu erfahren. Mir gefiel es zumindest gestern ganz gut, als totaler Anfänger an das mir noch unbekannte Spiel heranzutreten. Wenn man es oft spielt, kann ich mir vorstellen, dass der Wiederspiel-Faktor irgendwann dann doch ausgereizt ist.

Ich fand es super, dass die Charaktere in unserer Runde gestern wirklich miteinander kooperieren mussten, um das Ziel zu erreichen (was dann auch ganz knapp noch klappte) und das Spiel ließ dafür auch eine Menge Raum. Es kam oft zu Situationen, in denen wir unser weiteres Vorgehen absprechen mussten und das gab dem Spiel auch noch einen größeren Pen and Paper-Rollenspiel-Einschlag, was mir sehr gefiel. Leider ist mein Charakter, der alte Harvey Walters, ein Experte für düsteres Geheimwissen und alte Zivilisationen als erster gestorben! Aber die anderen Charaktere sind auch nicht ohne teils starke körperliche und geistige Blessuren aus dem Szenario hervorgegangen. Dennoch waren wir letztenendes erfolgreich und konnten großes, unaussprechliches Grauen von der Welt abwenden! Zumindest vorerst.....

Ein sehr schönes Spiel, welches mir extrem viel Spaß gemacht und definiv Lust auf weitere Runden gemacht hat. Als einfacher Spieler hatte ich ein angenehmes und flüssiges Spielgefühl und empfand auch die Regeln als nicht allzu kompliziert. Ich glaube aber, dass dies für den Keeper anders ist. Dieser muss ganz andere Regeln befolgen, viel vorlesen, hat andere Karten zur Verfügung, muss Marker und Figuren platzieren und bewegen, spezielle Punkte ausgeben, um Fähigkeiten zu aktivieren, usw... Dies ist wesentlich aufwändiger, als eine Spieler-Aktion. Aber letztenendes ist das beim richtigen Rollenspiel ja auch nicht unbedingt anders und ich glaube, auch als Spielleiter kann das Spiel großen Spaß machen. Und anders, als beim echten Rollenspiel, spielt man gewissermaßen gegen den Keeper und auch er hat auch einen Anreiz, mit den bösen Figuren zu gewinnen und die Geschichte zugusten der Großen Alten, bzw. ihren Anhängern, ausgehen zu lassen.

Inzwischen gibt es auch eine zweite Edition von Mansions of Madness , in der man wohl ohne Keeper, aber dafür mit einer Art App spielt, die die Aufgaben des Keepers übernehmen soll. Klingt interessant.. aber auch diese komplett analoge Version dieses stimmungsvollen Spiels kann ich allen Abenteuer-Spiele-Fans wärmstens empfehlen!