Das Trading-Card-Game Magic: The Gathering von Wizards of the Coast gibt es bereits seit 1993 und seitdem habe ich auch verfolgen können, wie zum einen immer mehr Sammelkarten- und Deckbuilding-Spiele aus der Erde geschossen sind und zum anderen, wie diese Art des Spielens und Sammelns sozusagen zum Mainstream in Sachen "Fantasy-Spiel" (im weitesten Sinne) geworden ist. In Spieleläden tummeln sich meist eine Menge junger Leute, die Sammelkarten für die unterschiedlichsten Spielsysteme kaufen, tauschen und nicht zuletzt auch spielen. An mir ist dieser Hype, obwohl ich seit weit über 20 Jahren begeisterter Spieler aller Arten von Abenteuerspielen bin, bisher ziemlich spurlos vorbeigegangen (Bis auf eine kurze Runde als Mitspieler beim Star Trek-Sammelkartenspiel, welches ich aber damals als zu kompliziert empfand.). Vor kurzem hatte ich nun die Gelegenheit, Magic zwei mal anzuspielen und darüber möchte ich heute berichten.
Bei Magic "verkörpert" jeder der zwei Spieler einer Runde einen mächtigen Magier, der versucht, durch geschickt gespielte Kreaturen, Zauber und Spezialkräfte seinen Gegner zu besiegen. Es ist also eine Art Duell mit Karten. Diese sind schön gestaltet, oft mit ein wenig Fluff-Text und allerlei Zahlen und Symbolen übersät. Dies sind die Spielwerte der jeweiligen Kreatur, bzw. des Zaubers, oder des Ereignisses, welches durch die Karte repräsentiert wird. Ich kann nur über das Spielen dieses legendären Kartenspiels schreiben, nicht über den Sammelaspekt und das Deckbuilding. Ich spielte 2 Runden mit bereits zusammengestellten Decks unterschiedlicher Editionen (bei Magic sammelt man Booster-Packs mit einigen Karten, aus denen man sich dann seinen fertigen Spielstapel, das eben erwähnte Deck, thematisch zusammensammelt, oder/und man kauft fertig zusammengestellte Starter-Decks). Das Zusammenstellen dieser Decks scheint einen eigenen und vom Spiel selbst relativ losgelösten Aspekt zu besitzen, denn ich höre immer wieder von Leuten, die ganze Abende mit dem Deckbuilding und dem Tauschen von Karten verbringen, aber eher selten wirklich spielen.
Ich muss sagen, dass mir das Spiel an sich allerdings wirklich Spaß gemacht hat. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten wegen der Vielzahl an Regeln und Sonderfällen der Regeln, fand ich recht gut ins Spiel rein. Dennoch hätte ich es ohne Hilfe meiner erfahrenen Mitspielerin nicht geschafft, sofort loszuspielen. Auch meine Erfahrung mit anderen Karten- und Brett-Abenteuerspielen konnte dabei helfen, mich in Magic einzufinden. Dies würde ich aber nicht wirklich als Nachteil werten. Schließlich sind die meisten Spiele, die ich hier vorstelle relativ regelintensiv und irgendwie macht das ja auch den Reiz mancher Spielsysteme aus. Da muss man halt durch. Im Nachhinein empfand ich die Regeln auch als gut durchdacht, mit viel Raum für individuelle Taktiken.
Das Spiel läuft rundenbasiert ab und in seinem Zug kann ein Spieler mit Geländekarten, die er von der Hand auf den Tisch spielt Manapunkte erzeugen. Mit diesen kann er dann Zauber-, Kreaturen- und sonstige Karten von seiner Hand "kaufen" und ins Spiel bringen, um den Gegner, bzw. seine gespielten Kreaturen anzugreifen, oder zu verzaubern. Jeder Magier verfügt über eine bestimmte Anzahl an Trefferpunkten, die während des Spiels stets in Bewegung ist. Sind sie bei null angelangt, hat man das Spiel verloren.
Nachdem ich die grundliegenden Mechanismen des Spiels verstanden hatte, haben mir unsere Duelle dann auch echt gut gefallen! Ich habe sogar in beiden Fällen und mit ganz unterschiedlichen Decks direkt gewonnen!! Schönes Spiel, dieses Magic, wenn auch etwas schwierig für Neulinge. Aber mit der Hilfe von erfahrenen und geduldigen Spielern ist das Spielprinzip innerhalb der ersten Runden dann weitgehend durchschaut und alles läuft, bis auf ein paar Sonderfälle, bei denen man nachschlagen muss, recht flüssig.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen